Wahrnehmungen von Antisemitismus und jüdischem Leben bei der Polizei: Eine Interviewstudie bei der Landespolizei Nordrhein-Westfalen. EMPATHIA³ Working Paper Series
Synopsis
Individuelle und institutionelle Wahrnehmungen von Antisemitismus und jüdischem Leben prägen das polizeiliche Handeln und haben konkrete Auswirkungen auf Ermittlungsverfahren, Opferschutz und die Einordnung von Kriminalitätsvorkommen. Damit Antisemitismus erkannt und die Gefahrenlage für die Betroffenen wahrgenommen und identifiziert wird, bedarf es einer phänomenspezifischen und zielgruppengerechten Professionalisierung der Polizeikräfte. Bisher liegen jedoch keine empirischen Erkenntnisse über die Wissensbestände von Polizeikräften zum Phänomenbereich Antisemitismus und jüdischem Leben vor. In einer unter der Leitung von Dr. Marc Grimm (Universität Bielefeld) und Dr. Sarah Jahn (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen) durchgeführten Studie wurden insgesamt 39 Polizisten und Polizistinnen im Zeitraum von Juni bis Dezember 2022 aus unterschiedlichen Dienstbereichen von zehn Kreispolizeibehörden Nordrhein-Westfalens befragt. Ziel der Untersuchung war es, polizeiliche Perspektiven, Erfahrungen und Einschätzungen zu den Themenfeldern jüdisches Leben und Antisemitismus zu erheben sowie Wissens- und Kompetenzbedarfe aus der Polizeipraxis zu ermitteln.
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