Steuerung kommunaler Sozialleistungen im Kreis Recklinghausen/ZEFIR-Materialien Bd. 16
Synopsis
Kommunale Sozialpolitik hat eine große Bedeutung. Rund ein Viertel des kommunalen Personals ist hier beschäftigt und in ähnlicher Größenordnung bewegen sich die kommunalen Ausgaben dafür. Trotzdem führt die kommunale Sozialpolitik in der sozialpolitischen Debatte in Deutschland im Vergleich zur staatlichen Sozialpolitik ein Schattendasein. Dies liegt auch daran, dass die Kommunen gegenüber dem Bund und den Ländern „am kürzeren Hebel“ sitzen, wenn sie ihre inhaltlichen und finanziellen Wünsche vorbringen. Kommunale Sozialpolitik in Kreisen ist geprägt von einer komplexen Kompetenzverteilung zwischen Kreisebene und kreisangehörigen Städten sowie u.a. von verschiedenen Ämtern, dem Jobcenter, dem Landschaftsverband und den Wohlfahrtsverbänden.
Im Rahmen des Berichtes werden auf der Basis einer Darstellung des Forschungsstandes zu kommunalen Sozialleistungen die komplexe Verteilung der Zuständigkeiten im Kreis Recklinghausen und seinen zehn kreisangehörigen Städten untersucht und Anregungen zur Weiterentwicklung des Schnittstellenmanagements sowie der weiteren Implementation und Optimierungen des Konzeptes „Haus der sozialen Leistungen“ im Kreis formuliert. Zurückgegriffen wurde auf Dokumentenanalysen und Experteninterviews mit insgesamt 26 Akteuren aus der Kreisverwaltung Recklinghausen, den Kommunalverwaltungen der kreisangehörigen Städte, dem LWL und der Stadt München.