Tote Bienlein. Eine Betrachtung der Bienenmetapher bei Philipp Melanchthon im Briefwechsel mit Paul Eber und im Kommentar zu Vergils „Georgica“
Schlagworte:
Bienenmetapher, Melanchthon, Reformation, Metaphernannotation, Vergil, Paul Eber, BugonieÜber dieses Buch
Philipp Melanchthon, der Praeceptor Germaniae, vereint in seinen Schriften sein naturkundliches sowie landwirtschaftliches Interesse an Bienen mit der Rezeption antiker Mythen und Texte und trägt damit zur religiösen Sinnbildung zur Zeit der Wittenberger Reformation bei. In diesem Beitrag wird Melanchthons Bienenmetaphorik zunächst anhand eines Briefwechsels mit dem Wittenberger Gelehrten Paul Eber untersucht. Dieser Briefwechsel steht vor dem Hintergrund des Schmalkaldischen Kriegs. Die Bienen werden hier unter anderem zu Bildspendern für den Trost und die Hoffnung, die Melanchthon seinem Freund und Kollegen übermittelt. Zweitens wird das Auftreten der Bienenmetapher in Melanchthons philologischen Kommentar zu Vergils „Georgica“ betrachtet. In tabellarisch durchgeführten Annotationen werden anhand dieser Metaphernvorkommnisse weitere Deutungsbereiche für das ergiebige Bildfeld der Bienen erschlossen. Insgesamt lässt sich ein Einblick gewinnen in Melanchthons Art der Sinnbildung durch Metaphern, die durch ihren starken Bezug auf antike Textvorlagen auffällt und dadurch in besonderem Maße anschlussfähig für den humanistischen Diskurs ist.