Fiktionskompetenz ist kein Zufall! : Ein Unterrichtsmodell zur verlässlichen Zufallssuche in literarischen Texten und zur lesestrategischen Förderung der Fiktionskompetenz in den Sekundarstufen 1 und 2
Schlagworte:
literarisches Lernen, Fiktionskompetenz, Narratologie, impliziter Autor, poetologische Differenz, Textinterpretation, literarische Zufälle, Handlungs- und Produktionsorientierung, LesestrategienÜber dieses Buch
In der vorliegenden Unterrichtsreihe wird ein Ansatz der strategischen Zufallssuche beim bewussten Lesen literarischer Texte vorgestellt, der Schüler*innen dabei helfen soll, das Textganze sowohl auf Mikro- wie auf Makroebene besser in den Blick nehmen zu können. Die dabei ausgemachten vermeintlichen Zufälle werden auf der Handlungs- wie Darstellungsebene ausfindig gemacht und mithilfe des interpretationstheoretischen Ansatzes der poetologischen Differenz nach Gerigk (2006) vom außerfiktionalen Standpunkt aus und also vom Ausgang der Geschichte her gedeutet (causa finalis). Dies führt dazu, dass die Schüler*innen einen scheinbaren Zufall im literarischen Text (causa efficiens) auf zweifache Weise für die eigene Textdeutung nutzen können, und zwar ontisch-hermeneutisch mithilfe eines innerfiktionalen Weils (und damit auf die Frage „was passiert zufällig in der Geschichte vom innerfiktionalen Standpunkt aus?“), sowie ontologisch-hermeneutisch mithilfe eines außerfiktionalen Weils, das das innerfiktionale Weil interpretatorisch zu fundieren hilft (d.h. nun also auf die Frage „warum mussten – und zwar vom finalen Ausgang der Geschichte her betrachtet – diese Zufälle in der Geschichte genau so passieren, und was bedeutet diese Erkenntnis für unsere Textinterpretation?“). Die Einheit umfasst vier Doppelstunden (90min) und geht in insgesamt fünf systematisch aufeinander aufbauenden Schritten vor.
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